Montag, 27. April 2009

Trondheim

Die vier freien Tage am Wochenende nach Ostern waren ein voller Erfolg. Die Eisenbahnreise - volle 9 Stunden ein Weg - schufen eine gesunde Distanz zur dichten Osterzeit in Vidaråsen. Und zum Andern erlebten wir wieder, dass wir ja eigentlich in Norwegen sind. ( Denn: Vidaråsen ist nicht Norwegen.) Am Freitag genossen wir ein fantastisches Konzert in der Olavshalle: "Mendelson-Marathon". Eine Jugendsynfonie, das Doppelkonzert für Violine und Klavier sowie "Die Italienische". Die Trondheimer Synphoniker gaben sich keine Blösse! Die Orgelvespern im Nydarosdom -was sicher auch eindrücklich gewesen wäre - passten irgendwie nicht in unsere Stadttouren.


Das Wetter - man sieht es - nordisch durchzogen, im Gesamten aber ganz angenehm um zu Fuss unterwegs zu sein.
Hurtigrutenboot bei Munkholmen
Hat es keine Steine so gibt es sonst viel zu fötele...

An den Flussbryggen...

... und hier in Sverreborg dem "Ballenberg" von Trøndelag. Zu sehen ist ein schier barockes Bergmannshaus. Von den Grössenverhältnissen her ist die Anlage nicht zu vergleichen mit Brienz. Die gediegene Einfügung in die Landschaft und die Liebe zum Detail aber schon. Leider waren die "Innereien" der Häuser nur durch die Fenster zu erahnen, ein Grund mehr nochmals hinzufahren.

Montag, 13. April 2009

Påske 2009



Ostern! Eine festliche und intensive Zeit in Vidaråsen. Die ganze Karwoche - hier genannt "stille uke", stille Woche - ist geprägt durch viele zusätzliche festlich-besinnliche Zusammenkünfte morgens und abends die ganze Woche über, mit dem "Langfredagsspill", dem Karfreitagsspiel als ersten Höhepunkt und dem Osterfest als zweiten. Das klingt eigentlich etwas paradox...weil still war es eigentlich nicht... An den morgentlichen Treffen befassten wir uns mit den als Uebungsweg konzipierten Glasfenstern der Kapelle. Jeden Morgen erzählte jemand anderes -landsbyboer und Mitarbeiter - seine Gedanken zu einem Bild. Das bescherten einen grossen Reichtum und liess eine dichte Stimmung ums ganze Ostergeschehen entstehen. Am Ostertag war das "Nadelör" überwunden. Hier die festlich-fröhliche Eier- und godteri-Suche rund um den Bauernhof.


Neben schmutzigen Schneebergen beginnt es nun auch bei uns zu blühen. Zytröseli, Leberblümchen, Schneeglöcklein und Krokusse ... ein vertrautes und sehnlich erwartetes Repertoir an Frühlingsboten.


... und Hilde wollte unbedingt mit aufs Bild...


Vor der Eiersuche -påskeharejakt- vergnügte sich Alt und Jung, Kind und Kegel mir Spiel und Spass. Hier der Drei-Bein-Lauf.

Ostermontag ist auch hier ein Feiertag. So fuhren wir mit Trine - welcher wir in verschiedenen Belangen zurechthelfen - an die Küste nach Stavern.
Wir trafen es gut. Zum Einen war der historische Kern am Hafen noch in vollem Osterschmuck, gestaltet durch die Kindergärten der näherem Umgebung, zum Andern war in vielen Galerien zum Teil hochkarätiges Kunstschaffen zu sehen.

Trine geniesst solche Ausflüge, zumal auch immer "kafe og kake" dazu gehören.

Ja, und am 16. April fahren Lise und ich für ein paar Tage nach Trondheim. Mir fröie-n-is.

Sonntag, 5. April 2009

Palmsonntag

Noch liegt eine Menge Schnee auf Flur und Feld. Die Herrschaft des Winters neigt sich aber seit einer Woche merklich dem Ende zu. Seit unserer Rückkehr von Larsens Taufe in der Schweiz zerrinnt die Pracht in steten Bächen, die auch des nachts nicht mehr einfrieren ... zur Freude aller. Aber eben: Der Gang entlang Vidaråsens Grenze , wie er am Palmsonntag sonst üblich ist, blieb heuer im knietiefen Nassschnee stecken. So hielten wir uns an die gangbaren Wege und die Treibhäuser und lauschten so den Erklärungen von Ralf Kåre , Annamaria und Rosemaria. Stimmung am Vorabend vom Palmsonntag
Unsere Kræutrfrauen Annamaria und Rosamaria. Beide haben immergrüne Daumen. Um diese Jahreszeit sind alle eingeladen - wann immer möglich - einen Moment beim Pickieren mit zu helfen, so zu sagen als hygienische Massnahme, besonders fürs Bürovolk.

Rolf Kåre - im orangen Hemd - erklärt, was man dereinst sehen kann auf diesem Blätz Land. Noch kann man es kaum glauben!

Und dann natürlich Gunn Kristin, die treue Seele und Kompostfachfrau. Hier erklärt sie mit der ihr eigenen Ausführlichkeit und Theatralik, wie sie Luwasablähtonkugeln einzeln aus dem gesiebten Kompost fischt.


Die Kinder waren natürlich auch mit von der Parie mit prachtvoll geschmückten Kreuzen und der Taube am Spitz.

Aber: Noch am Vortag war Taufefest im Dorf, eine Begebenheit die sich niemad mit einigermassen Zeit und .... gesundem Magen entgehen lassen will. Ueberhaupt: Feste feiern, das kann Vidaråsen gut. Und Gelegenheiten gibt es deren viele. Geburtstage, Taufen; Hochzeiten, Grebten, Jahrensfeste ...
Doch: Bei dieser Gelegenheit bekam die Längizyti nach Kleinlars "daheim" schon deutlich Auftrieb, zumindest für einen Moment...

Elias, die Hauptperson, erlebt gebührend Aufmerksamkeit.


Es ist auch hier so: Obschon wir sehr nahe zusammenleben, bieten Feste willkommene Gelegenheiten etwas weniger zielgerichtete Gespräche zu führen.

... eben, das wäre das für einen gesunden Magen. Es war aber cheibe guet!
Läbit wohl!